Unsere Geschichte
SV Grün-Gelb Roffhausen
© Sportverein Grün-Gelb Roffhausen e.V. 2016
Sportverein Grün-Gelb Roffhausen von 1919 e.V.
Am 8. November 1919 gründeten sieben Bürger in Mariensiel den
„Arbeiter Turn- und Sportverein Mariensiel – Middelsfähr“.
Geturnt wurde damals im Saal des Vereinslokals „Mariensieler Hof“. Turnen, Gymnastik
und Kraftsport waren die ersten Sportarten, die dort betrieben wurden. Bekannt war die
Turnerpyramide. Im Sommer herrschte auf dem Sportplatz auf dem „Spinolagroden“
Hochbetrieb, dort waren Sportgeräte aufgebaut und eine Sprunggrube angelegt worden.
Vereinvorsitzender war bis 1933 August Sievers.
1933 wurde der nach links ausgerichtete Verein aus politischen Gründen aufgelöst.
Vorsorglich waren die Turngeräte in Geithners Scheune unter Heu versteckt worden.
Am 27. Dezember 1945 wurde der Verein unter dem Namen
„Turn- und Sportverein Mariensiel – Middelsfähr“
zu neuem Leben erweckt. Den Vorsitz hatte bis 1947 Alfred Otten, gefolgt von Bruno
Jellinowski. Die beschädigte Flugzeughalle auf dem Flugplatz wurde in Eigenleistung
repariert und zur Sportstätte gemacht. Auf dem Flugfeld entstand ein Sportplatz, auf
welchem Fußball und Feldhandball gespielt wurde. In dieser wirtschaftlich schweren
Zeit kämpften die Leute vor allem ums eigene Ich. Deshalb ließ der Spielbetrieb nach
und die Mitgliederzahl sank auf einen Tiefpunkt.
Im November 1948 übernahm Heinz König die Vereinsführung. Durch die
Währungsreform waren die Lebensbedingungen besser geworden, und das Interesse
am Sport stieg wieder. Die Mitgliederzahl stieg in einem Jahr auf 334 und weiter auf 478
an.
Außer Turnen und Sport wurde der Verein zum gesellschaftlichen und kulturellen Faktor
in Mariensiel. Eine Theatergruppe wurde gegründet und begeisterte mit ihren
Aufführungen über die Ortsgrenzen hinaus.
1955 sollte der Flugplatz wieder eröffnet werden und deshalb bekam der Verein die
Kündigung für die Halle und das Flugfeld. Weil Middelsfähr inzwischen zur Gemeinde
Schortens gehörte und fast 80 % der Mitglieder in Middelsfähr und Roffhausen wohnten,
entschloss man sich, auch den Sportbetrieb nach dort zu verlegen.
Am 8. Februar 1955 wurde der Verein in der Roffhausener Gaststätte „Rensing“ in
Sportverein Grün-Gelb Roffhausen
umbenannt.
Der Verein orientierte sich nun mehr in Richtung Schortens und bekam die Zusage,
dass bald eine Sporthalle in Roffhausen gebaut würde. Doch es vergingen zehn Jahre
bis zur Verwirklichung. Wegen des Mangels an Übungsstätten ließ das Interesse der
Mitglieder nach. Zum Training mussten die Sportler – meist per Rad - nach
Neustadtgödens oder Wilhelmshaven. Die Mitgliederzahl sank auf 95.
Die Fußballer verließen das scheinbar sinkende Schiff und gründeten den Fußballverein
„Schwarz-Weiß Middelsfähr“ und spielten auf dem Sportplatz in Mariensiel.
Am 1. November 1963 wurde die Sporthalle in Roffhausen eingeweiht und durfte auch
von „Grün-Gelb“ genutzt werden. Das angeschlagene Schiff konnte auf Kurs gebracht
werden und Heinz König konnte bald 441 Mitglieder an Bord nehmen.
Am 1. August 1975 wurde für die Handballer zusammen mit dem Heidmühler FC die
Spielgemeinschaft Grün-Gelb Roffhausen/Heidmühler FC „SG Schortens“ gegründet.
Dieser Schritt erwies sich als richtig, die SG wurde bald Meister.
In der Sporthalle lief der Betrieb erfolgreich weiter und viele neue Sportarten konnten
sich etablieren.
Im November 1988 feierte Heinz König mit „seinem“ Verein das 40-jährige
Vorstandsjubiläum und führte den Verein noch 4 weitere Jahre. Im Mai 1992 gab er den
Stab schließlich an Karlheinz Striegl weiter. In Würdigung seiner Verdienste um den
Verein wurde König zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit gewählt. Der
Kreissportbund ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Seine Verdienste um den Sport und
sein langjähriges Engagement wurden mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens
der Bundesrepublik, den goldenen Ehrennadeln von „Landessportbund“, „Deutscher
Turnerbund“ und „Niedersächsischer Turnerbund“ gewürdigt. Auch die silberne
Ehrennadel des Niedersächsischen Handballbundes wurde ihm verliehen.
Karlheinz Striegl führte den Verein 5 Wahlperioden lang. lm März 2002 übernahm
Bernhard Bender den Vorsitz und wurde 2004 einstimmig wiedergewählt.
Während Bernhard Bender den Verein führte wurde besonderes Gewicht auf die
Entwicklung des Gesundheitssports gelegt. Außerdem wurden Helfer und Übungsleiter
ermutigt, sich weiterzubilden und Übungsleiterlizenzen, Jugendleiterscheine bzw.
Zusatzqualifikationen zu erwerben. Für diese Zwecke wurde auch finanzielle
Unterstützung gewährt.
Im März 2006 hatte der Verein 680 Mitglieder.
In der Generalversammlung am 16.3.2006 wurde Karlheinz Striegl erneut zum 1.
Vorsitzenden gewählt. Dieter Sobottka wurde auf Grund seiner Verdienste für den
Verein zum Ehrenmitglied ernannt.
Heute werden im Verein folgende Sportarten betrieben:
Älter werden – Fit bleiben l Badminton l Basketball für junge Leute l Fit for Fun l
Frauengymnastik l Freizeitfußball l Geräteturnen in 2 Kindergruppen l Handball in der
HG Jever-Schortens l Kegeln (GdG) l Kinderturnen in 4 Altersgruppen l Runter vom
Sofa (Männersport) l Tischtennis ab 7 Jahre und für Erwachsene l Walking l
Wirbelsäulengymnastik.
Quellen:
Artikel aus Schortenser Igel vom 1. Oktober 94
Festschrift zum 75-jährigen Bestehen
„Unser Verein“ Heft 2, Interview mit Heinz König